Wahrscheinlich ist die St. Antoniuskirche (vorläufig) die neueste Kirche im Bistum Münster. Wenn überall um uns herum Kirchen geschlossen und z.T. auch abgerissen werden, so wurde diese Kirche erst im Jahre 1997 eingeweiht. Die alte Kirche, die schon als Übergangskirche gebaut worden war, war einfach viel zu klein und renovierungsbedürftig. Die Kirche wurde vom Architektenteam Prof. Baumewerd/Eling geplant und gebaut.
Von außen fällt die Kirche durch ihren mächtigen Turm, in dem die vier Glocken untergebracht sind, und das große Kreuz, das nach Menschenmaß angefertigt wurde, auf. Der angebliche Rundbau erscheint von außen eher wie eine Festung, doch wer in diese Kirche eintritt, wird überrascht sein von der Helle und der Leichtigkeit des Raumes.
Hier einige Gedanken des Architekten zum Bau der Kirche: „Die drei Elemente: Altar, Wände und Decke bilden den Kirchenraum. Sie sind in ihrer Stellung …. aufeinander bezogen…. Der Grundriss basiert auf einem Oval. Der Altar ist in die Mitte des Ovales hineingezogen. Hinter ihm steigt eine Säule hoch. Von ihr ausgehend breitet sich das Dach schützend über die Gemeinde aus. Die Wände sind um die Gemeinde angelegt. Der ganze Bau geht vom Altar aus und ist auf ihn ausgerichtet. Jeder Blick geht auf die Mitte, und von hierher wird jeder genährt….“
Hinter dem Altar steigt eine Säule auf. Aus ihr bildet sich das Dach. Es ist vergleichbar mit einem Baum und seiner mächtigen Krone, in dessen Schatten sich die Gläubigen versammeln, Kraft und Ruhe finden.
,,Im Anfang war das Wort…“ In Goldbuchstaben ist auf der Wand der Anfang des Johannesevangeliums zu lesen. Wir Menschen des 20. Jahrhunderts sind Menschen des Wortes, der Schrift. Viele Bilder und Symbole sind uns fremd geworden, wir können sie nicht mehr „lesen“. So war der Gedanke, in einem Zeitalter der Schrift, eine Kirche des 20. Jahrhunderts auch dementsprechend zu gestalten, nämlich durch Schrift. Wobei es gar nicht so sehr um das Lesen geht, sondern um das Schauen, um das Hören auf Gottes Wort.